Ja, man sollte mich nicht unterschätzen 🙂 Aber von vorn.
Nach langer Laufpause (sozusagen Sept 08 – Dez 08) habe ich, ohne Rücksicht auf die Ursache der Laufpause wieder mit dem joggen begonnen. Schön langsam versteht sich, aber stetig. Auch eine Bronchitis konnte mich nicht lange aufhalten.
So lange mein Fuß (Übel aller Laufpausen) nicht mehr meckert als sonst und sich nichts verschlimmert, laufe ich. Bisher is nix schlimmer geworden, schadet also nicht. Ärzte (siehe letzter Post) wissen auch nicht weiter… wat solls also…
Und so joggel ich so vor mich hin, als am Montag ein fettes Herpesbläschen über mich hereinbricht. Hmm.. wenn ich es genau nehme eher eine BLASE. Und so schwillt meine Unterlippe auf das 3fache der normalen Größe an (Beweisbilder gibt es, erspar ich euch jetzt aber mal).
War ja klar. Am Samstag steht mein erster Wettkampf nach langer Pause an und ich krieg nen Herpesausbruch. Supi. Aber nach einem Arztbesuch (es sah wirklich schlimm aus und die halbe Wange war leicht taub), viel salben und pflegen, schwillt alles ab und so stehe ich mit fast normaler und fast verheilter Unterlippe doch noch am Start des 29. Germanenlaufes.
Was genau mein Ziel is, weiß ich auch nicht. 5km sind es, Strecke kenne ich nicht – immer den Anderen nach ist die Devise. Und während viele noch grübeln, wo genau es eigentlich los geht und ich meine Uhr noch richtig einstelle, knallt es plötzlich und vor mir setzt sich die Meute in Bewegung. Geistegegenwärtig schaffe ich es meine Uhr zu starten, als ich den Anderen nach die Linie (irgendeine auf einer Tartanbahn) überquere.
Und während alle davon stürmen, als wenn der Teufel hinter ihnen her ist, ermahne ich mich noch: Janni, mach nicht den Fehler und laufe zu schnell los, das rächt sich. Und so nehme ich ein wenig Tempo raus und laß die meisten davon ziehen. Aber schon nach 400m merke ich, entweder ist heute nicht mein Tag, oder ich bin immer noch zu schnell.
Endlich kommt das Schild „noch 4 km“ und der Blick auf die Uhr verrät – viel zu schnell – 4:43 min/km. Mein Ziel für heute war sub 30 min (aufgrund des wenigen Tranings und der vielen Erkrankungen – nerv), also Tempo raus. Und so trabe ich vor mich hin, immer noch die gleichen Leute vor mir.
Da schnauft es neben mir und ich werde überholt. Aber weit setzt er sich nicht ab und ich versuche dran zu bleiben. Gar nicht so einfach, wenn man nur ebene Wege läuft und sich nun plötzlich im Wald wiederfindet. Es geht hoch und runter und hoch und runter und ständig tun sich neue Wurzeln auf, die nur ein Ziel haben, mich zum Fallen zu bringen. Aber nix da, immer schön Beine hoch, klappt gut, aber ich so richtig schnell bin ich nicht mehr.
Am „noch 2 km“ Schild wird klar, das war viel zu schnell und nun zahle ich den Tribut. 6:05 min/km sagt die Uhr. Das ist selbst für meinen Zustand langsam. Aber mehr geht einfach nicht, hoch und runter über Stock und Stein.
Und so trabe ich dem Schnaufer hinterher, überhole eine kleine Familie, deren Sohn ensetzt fragt ob sie nun die Letzten sein (ich kann ihn beruhigen, da kommen noch welche) und ziehe mich an den Schnaufer ran.
Etwa 800m vor dem Ziel hab ich ihn und ziehe vorbei. Ich laufe ins „Stadion“ ein und muss noch eine Runde auf der Tartanbahn drehen. Da kommt von hinten ein kleines Mädchen und zieht an mir vorbei. Ich laß sie ziehen. Auf den letzten hundert Metern kann ich eh nix mehr gut machen, PB is in weiter Ferne gerückt und so will ich Ziel 1 – durchlaufen und Ziel 2 sub 30 min nicht riskieren und trabe weiter meine Runde.
Nach 29:10 min stoppt endlich meine Zeit. Ich fühl mich k.o. Angesichts der Leistung ja peinlich, aber es lief ja auch alles suboptimal und so bin ich froh wenigstens die Primärziele erreicht zu haben.
Nach eine schnellen Dusche und einem leckeren Stück Kuchen werfe ich einen Blick auf die Ergebnisse und glaube meinen Augen nicht zu trauen: WHK 1. Platz steht da hinter meinem Namen. Na das kann ja nicht sein, denk ich mir, und suche alle vor mir eingelaufenen nach ihrem Alter ab. Aber es stimmt. In meiner Altersklasse war niemand schneller.
Klar, gab genug Schnellere, aber die waren eben alle Älter oder Jünger 😉
Und so kam es, dass ich aufgerufen und meinen Preis (Eine Flasche Wein), inklusive Urkunde abholen konnte. Na da lauf ich ja jetzt öfter mit, zumindest solange ich noch WHK laufe 😉
Juhuu, bin die erste im Gratulieren: Herzlichen Glückwunsch!!!
Na da schließ ich mich doch gleich mal an!! Haste gut gemacht!! Glückwunsch 🙂