Wohnen in Konstanz

ist eines mit Sicherheit nicht: billig. Konstanz ist klein, schnuckelig, liegt direkt am Bodensee, grenzt an die Schweiz und ist somit ein beliebtes Urlaubsziel. Das hat zur Konsequenz, dass Wohnraum knapp ist (Ferienwohnung, viele reiche Leute in Villen usw.). Da Konstanz nun aber eine Uni hat, kloppen sich vor allem im September tausende Studenten um „günstige“ Zimmer in WGs und Studentenwohnheimen. Auch unser Labor zieht, wie praktisch, im September nach Konstanz.

Einen kleinen Vorteil habe ich aber, ich weiß jetzt schon, dass es im September nach Konstanz geht, die meisten Studenten werden erst Anfang Sept. ihre Zulassung zur Uni bekommen und sich daher eher unwahrscheinlich jetzt schon auf die Suche nach einer Bleibe machen.

Wie schon geschrieben, war ich letzten Freitag in Konstanz und hab mir einige Wohnungen (Löcher trifft so manches Angebot besser) angeschaut. Das „günstigste“ waren 12 qm incl. Dusche und Küchenzeile für 267€ warm, Klo wäre auf dem Flur gewesen. Wahnsinn. Nach oben sind, wie immer, die Preise offen, „normal“ sind wohl ab 300€ warm für 15-20 qm in einer WG.

Für alle, die die Umstände nicht scheuen empfiehlt es sich wohl nach Kreuzlingen zu ziehen, das liegt in der Schweiz und dort sind die Mieten viel günstiger als in Konstanz. Für 160€ warm bekommt man dort schon kleine, aber feine 11qm Zimmer. Allerdings ist ein wenig Aufwand damit verbunden, den ich einfach nicht haben möchte:

1) man muss „illegal“ viel Geld über die Grenze tragen, die Schweizer wollten unseren Euro ja nicht

2) man kann nur max. 2 Flaschen Bier bei sich tragen, wenn man heim geht (und Essen ist teuer in der Schweiz)

3) man hat keinen deutschen Telefonanschluss, aller Anrufer müssen immer für viel Geld ins Ausland telefonieren, oder sich eine Vorwahl raussuchen, finde ich in Zeiten von Telefonflat fast schon lästig 😉

4) der Weg zur Uni ist damit natürlich ein wenig weiter, allerdings kann man auch auf deutscher Seite weit weg von der Uni wohnen. Es hat aber den Vorteil, dass man aus Kreuzlingen sehr schnell in der Konstanzer Altstadt ist – aber mal ehrlich, wann hat man dafür schon Zeit 😉

5) man versteht außer den Mitbewohnern ja fast keinen – zumindest mir erging es bei meinem ersten Kontakt mit den Schweizer so – Deutsch war das jedenfall nicht – und Schweizer Deutsch hat mit Deutsch außer dem Namen auch nichts gemein 😉

Wie auch immer, ich hab gar nicht erst nach Zimmern in Kreuzlingen geschaut, ich bin schließlich Doktorand und irgendwann muss das mit dem Geld zusammenkratzen ja mal aufhören… oder auch nicht. Ich muss natürlich weiterhin auf mein Geld achten und so hab ich mir die Wohnungsmiete (warm), wie empfohlen, auf 1/3 meines Monatsgehalts beschränkt.

Und so blieben, übereinstimmend mit meinen Ansprüchen, 2 WGs übrig. Beides 2er WGs mit sehr netten Mädels. Mit Beiden verstand ich mich gut (soweit man das nach 5 min sagen kann) und wir verblieben, dass sie mir Bescheid geben, wenn sie sich entschieden haben.

Am Sonntagabend kam dann der erste Anruf. Sie hätte sich für die andere Bewerberin entschieden, es wäre aber nicht leicht gewesen und sie wünscht mir auf jeden Fall viel Glück, dass ich ein schönes Zimmer finde. Schade, aber war sehr nett von ihr.

Am Montag kam dann der zweite Anruf. Aufgrund der Situation rechnete ich hier mit einer Absage, war daher umso überraschter, als es sich um eine Zusage handelte. Und hier nun die Eckdaten:

Hochhaus, 8. Etage, 16qm in 2 RaumWohnung, große Küche mit Geschirrspüler, Lidl vor’m Haus.

Nein, nicht in Berlin 😉 (meine Eltern wohnen auch im 8ten, mit Lidl vor der Tür), aber irgendwie waren das ja schon Zeichen 🙂

Am Samstag werde ich nochmal hinfahren und alles klar machen. Ich hoffe das klappt alles und ich kann dem Umzug entspannt entgegensehen.

Hier eine kleine Übersicht wo sich was befindet: Konstanz