Ich hab grad mal in meinem Blog gestöbert und festgestellt, dass ich ja recht wenig über meine Triathlon-Ambitionen berichte. Zugegeben, in den letzten Monaten lag der Fokus verstärkt auf dem Mountainbiken, aber letztes Jahr (2015) habe ich 3 Trias gemacht – davon zwei Jedermänner und eine (meine erste) Olympische Distanz (OD) in Hamburg. Das war ein richtige tolles (wegen einem Platten in der ersten Radrunde aber auch erfahrungsreiches) Erlebnis und musste definitiv wiederholt werden (aber ohne Schlauchwechsel!).

Dieses Jahr wollte ich daher wieder eine OD machen, diesmal aber nicht so weit weg fahren und habe mich schließlich in Viernheim gemeldet. Ursprünglich war auch geplant ein/zwei Vorbereitungs Trias auf der Jedermann-Distanz zu machen, aber irgendwie hat es terminlich nie geklappt. Und aufgrund des vielen Mountainbikens, hat die Vorbereitung auch etwas gelitten, aber zumindest hat mir das viele Wald-Radln eine gute Kondition beschert 🙂

Und so hieß es am letzten Sonntag, früh aufstehen und hoffen, dass es nicht so heiß wird, wie vorhergesagt. Denn die Olympische Distanz bedeutet:

  • 1,5 km Schwimmen (im See, Neo Verbot)
  • 40 km Radfahren (hier 39,1 km mit 480 hm)
  • 10 km Laufen (flach)

Dafür geplant hatte ich knapp 3:30h. Start war um 9 Uhr, also schön in der Mittagshitze laufen. Vorhergesagt waren 34°C und schon morgens um 6:30 war es noch/schon richtig warm.

Die Zeit von der Abholung der Startunterlagen bis zum Start erschien mit 1,5h erst recht lang, ließ aber genug Zeit 5x die Keramik-Abteilung zu besuchen und somit leicht und beschwingt den Wettkampf anzutreten. Das Neo-Verbot war vorherzusehen, und so hieß es ohne Auftriebsunterstützung die 1,5 km anzugehen.

Nachdem ich dieses Jahr ganze 3 oder 4x im Schwimmbad war, stellte ich keine sonderlich großen Ansprüche an meine Schwimmleistung und hoffte nur, nicht als Letzte aus dem Wasser zu kommen. Umso überraschter war ich, als meine Uhr mir knapp 33 min mitteilte, als ich bei meinem Rad in der Wechselzone ankam. Dort musste ich mir dann aber ein paar Sekunden Zeit zum gerade stehen gönnen, der Wechsel von der Waagerechten in die Senkrechte fordert doch einiges von meinem Kreislauf.

Helm auf, Brille auf, Startnummer umhängen, Socken und Schuhe an und ab auf die Radstrecke. Diese ist recht anspruchsvoll, so geht es nach wenigen km schon direkt steil bergauf – bis zu 17% Steigung „wirbt“ der Versanstalter. Ich hatte mir die Strecke natürlich im Vorfeld zwei mal angeschaut und wußte was auf mich zukommt. Umso faszinierender waren jene Mitfahrer, die sich schon im ersten (noch leichteren) Teil extrem quälten. Ich frag mich immer noch, wie der Eine wohl den zweiten Anstieg hochgekommen ist. Vielleicht wie die junge Dame vor mir, die kurzerhand vom Rad abstieg und schob.

Insgesamt war ich überrascht wieviele ich am Berg überholen konnte – und umso frustrierter, wieviele mich den Berg runter wieder überholt haben. Da muss ich definitiv noch üben. Was ich offensichtlich auch nicht so gut kann: auf flacher Strecke Tempo zu machen. Da haben mich auch viele überholt, die ich am Berg locker überholt habe… na mal schauen. Am Ende bin ich aber mit meiner Radzeit von etwas über 1:30h zufrieden. Im Vergleich definitiv auch meine stärkste Disziplin.

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Radrunde – und ja, das macht wirklich Spaß 🙂

Somit war ich kurz nach 11:00 Uhr wieder zurück und ging auf die Lauftsrecke, die glücklicherweise sehr schattig war und nur der Teil im Stadion (knapp 800m der jeweils 3,33 km langen Runden) in der prallen Sonne absolviert werden musste. Es gab ausreichend Wasserstationen und zwei Wassersprenkler, so dass ich im Ziel fast nasser war, als direkt nach dem Schwimmen 😉

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Zieleinlauf – glücklich und zufrieden!

Mir war schon nach den ersten Metern klar, dass ich die 3h nicht mehr packen kann – das notwendige Tempo könnte ich vielleicht auf einem reinen 10er, aber sicher nicht bei der Hitze laufen. Und so beschloss ich mich nicht zu quälen und stattdessen zwar flott, aber doch locker die 10 km zu absolvieren. Am Ende standen 58:24 min und Gesamt 3:04:17 auf der Uhr und das war mehr als ich erreichen wollte 🙂

Was habe ich diesmal gelernt:

  1. Ich kann ohne Neo schneller schwimmen als mit
  2. Schwimmtraining wird völlig überbewertet 😉
  3. OD ist einfach viel besser als Jedermann – leider aber auch deutlich teurer

Nächstes Jahr bin ich wieder dabei.

OD_Viernheim_2016

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Von Janni