Nach einer ruhigen Nacht starten wir ausgeruht auf die nächste Etappe. Diese wendet sich nun erstmal nach Osten.
Wir schlängeln uns durch Apfelbaumplantagen,
umgeben von Bergen, deren Gipfel noch weiße Hüte tragen.
Immer wieder queren wir den Fluss,
bis wir auf dem Etschradweg angekommen sind, der eher an eine Fahrrad-Schnellstrasse erinnert, als an einen Weg durch die Alpen.
Nach der Hälfte der heutigen Strecke erreichen wir Meran, wo wir einen kurzen Abstecher in die belebte City machen.
Bald zieht es uns aber zurück in die ruhigeren Bereiche und wir fahren zurück auf die ViaClaudiaRoute, die sich nun gegen Süden wendet, die wir aber schnell wieder verlieren und wiederum auf dem Etschradweg landen. Die Ausschilderung der ViaClaudia in Italien ist im Grunde so gut wie nicht vorhanden. Zwar haben wir den Bikelineführer dabei, allerdings sind die Strassen und Wege so verschlungen, dass man alle paar hundert Meten drauf gucken müßte, was alles andere als praktikabel ist. Und so ziehe ich den Joker und schmeiße das GPS an, welches uns dann zurück auf die ViaClaudia führt, die sich eher an den Hängen entlangeschlängelt.
Und wo wir nette und ruhige Rastplätze finden.
Zum Etschradweg: Hier sammeln sich Radler aller Couleur. Besonders eBiker tummeln sich hier zu Hauf, gerne auch in größeren Gruppen. An einer Stelle findet sich eine Umleitung, die vom flachen und durchgängig asphaltierten Weg auf einen hügeligen Schotterweg führt. Berghoch ziehen natürlich wieder eBiker an uns vorbei und „motivieren“ uns mit Sprüchen wie „Sollen wir Sie hochschieben?“, während wir im kleinsten Gang unsere Räder hochtreten. Oben wendet sich dann plötzlich das Bild, denn ein eBike macht noch keinen Radfahrer, und so trauen sich die flotten eBiker nicht so richtig auf dem Schotter wieder runter zu fahren. Frech schieben wir uns vorbei, lösen die Bremsen und rauschen den Weg hinab 😀
Bald erreichen wir Kaltern und machen uns auf die Suche nach einer Unterkunft, die wir schließlich am Ortsende finden, mit einem tollen Blick auf den Kalterer See und einem netten Vermieter.
In der TouristenInfo haben wir uns noch eine Liste mit Restaurants geben lassen, die glutenfreie Gerichte anbieten. Das war leider nicht ganz korrekt, aber die Bedienung hat sich wieder vorbildich gekümmert und so gab es trotzdem ein leckeres glutenfreies Essen, bevor wir müde in die Betten gefallen sind.
Am Ende des Tages standen 96 km und knapp 470 hm auf dem Tacho – obwohl es eigentlich den ganzen Tag nur bergab ging 😉