Nach einer halbwegs durchgeschlafenen Nacht (Hüttenlager – einer schnarcht immer und dann war da noch ein winselnder Hund) begrüßte uns mal wieder eine weiße Nebelwand. Zum Frühstück zeigte sich kurz der Gletscher, der in den letzten 100 Jahren sehr geschrumpft ist.
Doch schnell zieht es wieder zu. Aber los geht es trotzdem und so machen wir eben gute Miene zum grauen Wetter.
Die ersten Meter rollen wir noch flowig bergab, als sich der Weg von seiner wahren Seite zeigt und zu einem ausgewachsen Wanderweg mutiert. Der Nebel ist weiterhin dicht, der Boden triefend nass und an fahren ist nicht mehr zu denken und so schieben und stolpern wie fast 800 tm runter.
Hin und wieder können wir ein paar Meter fahren, aber mehr als 5% waren es sicher nicht. Irgendwann erreichen wir dann doch das Ende des Trails und schütten erstmal das Wasser aus den Schuhen. Im nächsten Ort suchen wir uns einen warmen Bäcker und einen Smiliekeks ☺️
Im benachbarten Supermarkt gibt’s Socken und Tüten für trockene Füße.
Aufgewärmt und deutlich trockener machen wir uns auf den Weg nach Tiefencastel. Ein paar Meter hoch bevor sich endlich wieder so etwas wie Trailflow einstellt.
Ab und zu zeigt sich die Sonne.
Dann zieht es wieder zu und vereinzelt tröpfelt es. Aber der Weg bleibt freundlich.
Bis wir nach Tiefencastel kommen. Von dort sollte es eigentlich über Mutten / Obermutten nach Thusis gehen, allerdings fängt es an zu regnen und da machen knapp tausend Höhenmeter nicht so wirklich Spaß. Und so beschließen wir den direkten Weg zu nehmen. Dabei kommen wir auch an einer beeindruckenden Schlucht vorbei.
Die letzten Meter müssen wir leider direkt über die Straße und durch zwei Autotunnel (wobei der Weg explizit für Radler ausgewiesen ist, auch wenn davon abgeraten wird – die wissen schon warum), die aber wenigstens trocken und warm sind ?
Am Ende erreichen wir patschnass unsere Unterkunft, in der uns erstmal eine warme Dusche erwartet. Nach der Katzenwäsche mit eiskaltem Wasser in der Hütte auch notwendig.
Für’s Abendessen plündern wir den Coop und machen ein Picknick auf dem Boden mit direktem Blick auf den morgigen Weg ?
46 km, 484 hm, 2356 tm, 5h Fahrzeit
„Dabei kommen wir auch an einer beeindruckenden Schlucht vorbei.“
Genau genommen handelt es sich hierbei um eine Klamm 🙂
Nö, die Schweizer sagen, dass es eine Schlucht ist, nämlich die Viamala Schlucht