Mein Ileostoma ist nur eine Übergangslösung. Operationen am Dickdarm haben die Eigenschaft, dass die Wunden sehr langsam heilen. Somit besteht die Gefahr, dass Stuhl durch die OP-Wunde irgendwohin wandert, wo er nix zu suchen hat. Mit den ganzen Darmbakterien, das wäre eine größere Katastrophe.

Daher wird bei einer Dickdarmoperation meist ein Ileostoma (also Dünndarm Stoma) angelegt. Dann kann der Dickdarm in Ruhe heilen und später wird der Dünndarm dann wieder zurückverlegt – der verheilt nämlich viel schneller.

7 Woche nach der Operation hatte ich eine Kontroll-Endoskopie. Die Naht im Rektum ist tipp topp verheilt und einer Rückverlegung (der Dünndarm wird wieder verschlossen und kommt dahin zurück, wo er hingehört) steht nichts im Wege. Außer noch offene MRTs und Osterferien.

Risikolos ist meine Rückverlegung allerdings leider auch nicht. Mein Tumor sass sehr tief im kleinen Becken und war damit auch sehr weit unten mit dem Rektum verwachsen. Die Entfernung hat daher sehr nahe am Schließmuskel stattgefunden. Und ein nicht richtig funktionierender Schließmuskel ist ganz doof.

Der Chefarzt, der mich behandelt, hat immer mal wieder gefragt, ob ich den Schleim, den der Dickdarm ja trotz Stillegung produziert, denn halten kann, und ist jedes Mal aufs Neue erstaunt, wenn ich die Frage bejahe. Mich verunsichert das sehr, denn er scheint ja mit einem anderen Ergebnis gerechnet zu haben.

Die ersten Wochen hatte ich auch ständig Stuhldrang – oft kam nix, manchmal etwas Schleim. Mittlerweile ist es etwas besser, die meiste Zeit habe ich meine Ruhe. Ich hoffe das ist ein gutes Zeichen.

Die Rückverlegungs-OP ist also geplant und soll direkt nach Ostern stattfinden. Gründonnerstag geht es daher für mich zur Aufnahme, die Osterfeiertage darf ich aber daheim verbringen.

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Von Janni