Schliffkopf – Baiersbronn
Da die Beine vom Vortag noch etwas träge waren und man sich das Wandern ja auch nicht schwerer machen muss, als es ist, ging es am zweiten Tag auf die offizielle 5. Etappe der Murgleiter, aber in die andere Richtung.
Statt also zur Quelle hinauf, sind wir mit der Murg ab der Quelle flussabwärts gelaufen. Macht ja irgendwie auch viel mehr Sinn, insbesondere da die Anbindung an die Murgquelle nur mit dem Bus und einmal umsteigen möglich ist. Da ist es doch besser, das gleich am Morgen in Angriff zu nehmen, als dann oben auf dem Gipfel im worst case eine Stunde auf den Bus warten zu müssen. Und so hatten wir den Bus dann auch ganz für uns allein.
Auf dem Schliffkopf angekommen, ging es also im Grunde den ganzen Tag nur bergab. Aber schon bald zeigte sich, dass die Ausschilderung der Strecke eher auf die „Originalrichtung“ optimiert ist und so haben wir gleich mal ein paar extra (Höhen)meter eingebaut. Dank GPS konnten wir aber direkt sehen, wo wir falsch abgebogen sind.
Zur und auch nach der Murgquelle läuft man hauptsächlich auf Waldautobahnen, später werden die Wege trailiger, schmaler, wurzeliger, steiniger – also einfach schöner. Auch hier finden sich wieder Unmengen Blaubeeren, Himbeeren und natürlich viele Tierchen.
Unter anderem finden wir an einem asphaltierten Anstieg eine riesige grüne Raupe, die sich ebenfalls auf dem Weg nach oben befindet. Spätere Recherchen sagen, dass es sich wohl um die Raupe des kleinen Nachtpfauenauges handelt. Da stellt sich doch die Frage, wie groß ist dann die Raupe des großen Nachtpfauenauges?
Nach etwa der Hälfte der Strecke finden wir eine riesige Schaukel, die wir natürlich ausgiebig ausprobieren. So richtig Schwung kommt aber nicht rein, die Schaukel ist – wohl aus Sicherheitsgründen – unten fixiert. Die Aussicht ist trotzdem nett.
Weiter geht’s, nächstes Ziel ist die Wanderhütte Sattelei. Dort hoffen wir auf eine Erfrischung und vielleicht sogar eine kleine Stärkung? An der Wanderhütte angekommen, haben wir eher den Eindruck eines gut besuchten Biergartens. Getränke sind kein Problem, aber für Laktoseintolerante und Glutenallergiker gibt die Speisekarte leider nicht wirklich was her.
Und so ziehen wir weiter, nur noch weniger Kilometer bis nach Baiersbronn liegen vor uns. Wir folgen den Schildern, die wieder etwas unklar sind und landen schließlich am Rinkenturm, und wenn wir schon mal da sind, auch wenn der gar nicht auf dem Plan stand, dann gehen wir auch hoch und schauen da mal runter.
Zurück in Baiersbronn stehen 26,5 km und 518 hm auf dem Tacho. Dank Umwegen und Ungenauigkeiten des GPS in den Wäldern etwas mehr als die angepeilten 21,5 km.